Transparenz kann helfen, das Thema der Vergütung von Betriebsratsmitgliedern zu entmystifizieren. Ein Kommentar zu einem Beitrag aus dem Plenum.

 

von Dr. Thomas Klebe

 

Den Transparenzgedanken im Kommentar von Dorit Kröber finde ich sehr wichtig, um das Thema zu entmystifizieren. Man könnte in § 37 BetrVG aufnehmen, dass der Betriebsrat einmal im Jahr in einer Betriebsversammlung die Struktur der BR-Vergütungen darstellt. Zudem könnte man auch die Höhe der Vergütungen dadurch begrenzen, dass sie die der WählerInnen nicht übersteigen darf.

 

Transparenz kann auf viele Arten hergestellt werden

 

Im Ergebnis geht der bisherige Vorschlag ja von einem nach über 100 Jahren modifizierten Ehrenamtsprinzip aus: Keine Vorteile und keine Nachteile durch das BR-Amt, aber eine Eingruppierung wie bei allen Beschäftigten, kein Einfrieren der Vergütung und keine weitere Benachteiligung, was jetzt im Klartext der Regelfall ist.

 

Beschäftigte kandidieren von Ausnahmen abgesehen, die es geben mag, nicht aus Geldgründen für den Betriebsrat, sondern aus sozialem Engagement. Das rechtfertigt aber nicht, dass sie keine Entgelt-/Karriereentwicklung haben. Und: Mit dem aktuellen Status wird es immer schwieriger, qualifizierte Leute für den Betriebsrat zu motivieren. Auch das ist im Ergebnis ein Angriff auf die Mitbestimmung.

 

“Die Betriebsratsvergütung muss absolut transparent sein”

 

Unsere Leserin Dorit Kröber hatte zu meinem Beitrag “Eine Frage der Ehre” auf die erforderliche Transparenz bei der Betriebsratsvergütung hingewiesen und geschildert, wie das in ihrem Betrieb gehandhabt wird: “Wir haben bei uns Betrieb Vergleichsgruppen mit Übernahme des Amts definiert. Sollten sich Personen aus der Vergleichsgruppe weiterentwickeln und damit auch die Vergleichsgruppe, dann sollte die Vergütung des Betriebsrats von der Entwicklung der Vergleichsgruppe profitieren. Mir wäre persönlich viel wichtiger unsere Mitbestimmung und somit auch unsere Einflussnahme zu stärken. Wer da als Betriebsratsmitglied oder Betriebsratsvorsitzender langfristig einen guten Job macht wird ebenso langfristig auch Verbesserungen im Einkommen haben.”

 

Zu ihrem Selbstverständnis als Betriebsrätin erklärt sie: “Ich mache den Job nicht des Geldes wegen. Ja, wir haben eine vergleichbare Verantwortung wie Führungskräfte, aber ich persönlich lehne es ab wie diese Vergütet zu werden. Das bringt immer einen Neidfaktor und Geschmäckle mit sich.

 

Vielleicht ist ja eine zusätzliche Vergütung mit einer verbunden Spende eine Lösung. Ich erfahre Wertschätzung für das was ich tue gebe aber das Geld an eine gemeinnützige Einrichtung weiter. Damit distanziert man sich klar von Käuflichkeit und Geschmack. Zudem muss die Betriebsratsvergütung absolut transparent sein.”